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Öko-Urlaub in Salzburg: Wandern, Baden und Radfahren in Gastein

Dieser Sommer lief wohl für jeden etwas anders ab. Statt unserem jährlichen Kroatienurlaub blieben wir diesmal in Österreich. Nach langer Recherche haben wir uns für einen Wanderurlaub in Gastein entschieden. Unkomplizierte Anreise mit den Öffis, Berge direkt vor der Haustüre und das Angebot an Thermen konnten uns schnell überzeugen.

Wir haben dieses Jahr ziemlich lange mit dem Buchen gewartet. Erst zwei Wochen vor unserem geplanten Urlaub hatten wir uns von dem Plan nach Kroatien zu fahren definitiv verabschiedet. Dann fing die Suche an. Da nicht nur wir, sondern auch alle anderen Österreicher*innen zuhause Urlaub machen wollten, war unsere Auswahl begrenzt. Unser ursprünglicher Wunsch in Kärnten oder Salzburg am See zu übernachten viel wegen ausgebuchten Hotels ins Wasser. Warum dann nicht einfach mal Urlaub in den Bergen machen (oder zumindest dazwischen)? Unsere Wahl viel schließlich auf Dorfgastein, eine kleine Ortschaft inmitten des Gasteinertals im Bundesland Salzburg. 

Anreise

Die Anreise mit den Öffis ist für uns immer ein wichtiges Kriterium. Das Gasteiner Tal ist von Wien aus super unkompliziert zu erreichen. Zwei Mal täglich fährt ein Direktzug von Wien ins Tal und hält in Dorfgastein, Bad Hofgastein und Bad Gastein. Mit der Sparschiene konnten wir Tickets für 30€ für eine Fahrt ergattern. Die Fahrt von 4,45  Stunden über Linz und Salzburg war sehr kurzweilig und schön. 

Unterkunft

Unsere Unterkunft lag in Dorfgastein, gleich ums Eck von der Seilbahn. Wir entschieden uns für „Urlaub am Bauernhof“. Den Tipp habe ich von Lorrain von dem Blog Tagessuppe bekommen. Auf der Website bei Urlaub am Bauernhof können verschiedene Kriterien ausgewählt werden, wie etwa Bio-Bauernhof, Anreise mit Öffis oder Lage am See. Die Suchkriterien haben uns geholfen die perfekte Unterkunft für uns zu finden und zwar den Bio-Bauernhof Anderlbauer in Dorfgastein.

Wir hatten ein wunderschönes modernes Zimmer mit Balkon und Blick auf die Berge. Beim Frühstück in der Früh konnten wir ausgiebig mit der Bäuerin Frau Gruber und ihren Töchtern plaudern und erfuhren so einiges Interessantes über den Bio-Landwirtschaftsbetrieb. Zum Frühstück gab es frisches Gebäck und selbstgebackenes Brot, Gemüse, Marmelade und ordentlich viel Käse. Wer sich lieber selbst versorgen möchte kann das ebenso am Bauernhof. Beim Anderlbauer gibt’s nämlich auch Apartments. Die waren allerdings bei uns schon ausgebucht.

Transport vor Ort

In Dorfgastein ist alles locker zu Fuß erreichbar. Egal ob am Abend ins Gasthaus oder zum Bahnhof, in maximal 10 Minuten hat man eigentlich jedes Ziel erreicht. Beim Check-In beim Anderlbauer haben wir die Gastein-Card bekommen und die ist wirklich eine tolle Aktion, um auf Öffis umzusteigen. Jede Fahrt mit dem Bus (egal wohin) kostet somit nur 1,50€. Die Busse fahren außerdem sehr oft und regelmäßig. Wir sind somit ein paar Mal mit dem Bus nach Bad Hofgastein und Bad Gastein und wieder retour gefahren. Da der Bahnhof ja auch gleich im Ort ist können weitere Ausflugsziele auch mit dem Zug in Angriff genommen werden. Wir haben aber während der 6 Tage nicht darauf zurück gegriffen.

Neben den Öffis kann man natürlich auch hervorragend mit dem Fahrrad die Gegend erkunden. Für einen Tag haben wir uns bei Sport Egger in Dorfgastein Mountainbikes für 30€ pro Tag ausgeliehen. Nicht gerade günstig, aber es war toll das Tal auf eigene Faust mit dem Rad zu erkunden. Ein sehr gut ausgebauter Fahrradweg verbindet Dorfgastein mit Bad Hofgastein und Bad Gastein. Oftmals ohne überhaupt an Autos vorbei zu kommen. Wir haben den Tag genutzt und sind mit dem Mountainbike eine gute dreiviertel Stunde bis zum Badesee gefahren und am Abend wieder retour. 

Vegan und Vegetarisch Essen

Wie beim Frühstück war es generell sehr schwierig im Gasteiner Tal vegan zu essen. Im Urlaub mache ich dann meistens Ausnahmen und esse hier und da eben auch Käse oder Eier wenn es sonst nicht anders geht. Es gibt im Ort aber auch einen großen Spar wo man viele vegane Produkte und eben auch Gemüse und Obst bekommt. Einmal haben wir darauf zurück gegriffen, aber für die Dauer möchte ich doch lieber die regionale Küche und die Köch*innen vor Ort unterstützen.

In Dorfgastein konnten wir bei drei Restaurants sehr gut vegetarisch essen. Zum Einen beim Almstadl zum Hias, dort gibt’s die wohl besten Käsespätzle die ich je gegessen habe. Zum Anderen bei Egger Wirt, wo es frisches Eierschwammerlgulasch gab (Juhu, endlich was ohne Käse!). Und dann wäre da noch der obligatorische Dorf-Italiener, Pizzeria il Peperoncino, wo es hervorragende Pizza auch ohne Käse gibt.

In Bad Hofgastein sind wir bei Kraut & Rüben eingekehrt, welches ich im Vorhinein schon bei Happy Cow gefunden habe. Das vegetarische Restaurant ist extrem gut besucht und bietet auch viele vegane Gerichte an. Uns hat es wahnsinnig gut dort geschmeckt. Ich habe dort ein Pilze-Risotto gegessen. Alex hat sich für einen mexikanischen Kartoffelauflauf entschieden. Als Vorspeise gabs außerdem einen gemischten Salat und Knoblauchbrot. Würde das Lokal jedem empfehlen, der sich mal in der Gegend befindet.

Wandern

von Dorfgastein über den Spiegelsee bis zum Fulseck

13,4 km – ca 6,5 Stunden – 1200 Höhenmeter hinauf und wieder hinunter

Am ersten Tag ging es vom Anderlbauer in Dorfgastein direkt über den Spiegelsee aufs Fulseck. Da an diesem Tag Ruhepause der Seilbahn war, konnten wir die Wanderwege und den Spiegelsee ganz für uns alleine genießen. Das hat natürlich aber auch bedeutet, dass alle Almwirte geschlossen hatten. Gut, dass wir selbst eine Jause mit dabei hatten. Die Wanderung war doch sehr anspruchsvoll. Da wir sehr viele Höhenmeter in relativ wenig Zeit machten. Es geht quasi konstant steil bergauf. Außerdem sind die Wege nicht ausreichend von unten weg beschildert. Die gute Beschilderung beginnt eigentlich erst ab der Seilbahn Bergstation, dazwischen kann man sich aber auch immer wieder gut an dieser Orientieren. Hier findet ihr die Route auf Komoot.

Von der Bergstation Fulseck bis zum Schuhflicker und Schuhflickersee 

10km, ca 4 Stunden, 450 Höhenmeter hinauf und 850 Höhenmeter hinunter

Am letzten Tag ging es dann für uns noch auf den Schuhflicker, einem Gipfelkreuz auf 2150 Höhenmeter. Wir sind schon recht früh von der Bergstation Fulseck gestartet und waren deshalb auch eine der ersten auf dem Gipfelkreuz, nach uns waren dann plötzlich die Massen da. Es ähnelte wirklich einer Pilgerwanderung, so viele Menschen wie wir da beim Abstieg getroffen haben. Das letzte Stück auf den Schuhflicker herauf ist dann doch etwas anspruchsvoller. Hier kommen auch die Hände zum Einsatz. Dennoch absolut machbar, wenn man gute Schuhe und etwas Erfahrung mitbringt. Noch besser als das Gipfelkreuz fand ich dann aber den Schuhflicker See, der nur einen Katzensprung vom Gipfel entfernt ist. Wir haben dort eine kleine Pause gemacht und gejausnet, während andere Wanderer den Sprung ins kühle Nass gewagt haben. Hinuter ging es dann über den Pilzlehrpfand bis zur Mittelstation Wengeralm, von wo es mit der Seilbahn dann wieder nach Dorfgastein hinunter ging. Die gesamte Route findet ihr hier. 

Klettersteigkurs

Der zweite Tag war für unsere Klettersteigführung verplant. Die habe ich Alex zum Geburtstag geschenkt. Ursprünglich wollten wir einen Kurs in Mödling machen. Aber das mit Gastein hat einfach zu gut gepasst, also haben wir dort eine zwei stündige Tour mit der Alpin- und Skischule Angerer gebucht. Bei einem Preis von 46 € sind Klettergurt, Handschuhe und Helm inkludiert, allerdings nicht das Ticket für die Seilbahn… Was das ganze dann doch etwas teurer macht. Unser Klettersteigführer Felix war super entspannt, hat uns eine kleine Einführung am Übungsklettersteig auf der Schlossalm gegeben und dann ging es auch schon los. Keine 15 Minuten von der Seilbahn entfernt befindet sich schon der erste Klettersteig. Das ich Höhenangst habe, habe ich lieber nicht erzählt. Auch nicht, dass mir beim Anblick unserer Kletterwand Hirschinger das Herz in die Hose gerutscht ist. Aber ich hab’s dann einfach gemacht. Ein paar Mal musste ich fluchen, weil meine Arme  einfach viel zu schwach waren. Aber so lang man keinen Blick in den Abgrund wirft, wird man auch nicht mit der Angst in der Höhe konfrontiert. Nach einer flotten Stunde waren wir dann auch schon oben am Gipfelkreuz, ich als Schlusslicht, aber super glücklich und wurde auch von einer Kröte begrüßt.

Schwimmen

Felsentherme

Gastein ist vor allem auch für seine Thermen bekannt. Diese mussten wir natürlich ausprobieren. Also hatten wir einen ganzen Tag für die Felsentherme in Bad Gastein reserviert. Vorher noch ein gemütlicher Spaziergang durch den Ort mit den hübschesten Hotels aus dem 19. Jahrhundert und anschließend rein ins warme Bad. Die Aussicht in der Felsentherme rauf auf die Berge ist wirklich grandios. Wir konnten noch draußen in den Sonne liegen und ein bisschen dösen, bevor es zu regnen begonnen hat. Aber auch drinnen hält man es aus. Die Therme ist recht klein und übersichtlich, aber bietet alles was man braucht.

Badesee 

So ein richtig idyllischer Badesee wie im Salzkammergut sucht man in Gastein vergeblich. Es gibt aber zwischen Bad Hofgastein und Bad Gastein einen künstlich angelegten Badesee der von Niederländern geführt wird. 5€ kostet der Eintritt, außerdem kann man Sonnenschirm und Sessel ausleihen. Die kleine dazugehörige Bar ist etwas teuer, man hat aber eine tolle Sicht über See und Berge. Generell ist der See jetzt nicht der schönste Ort an dem ich je war, aber eine willkommene Abwechslung wenn man sonst nur auf den Bergen unterwegs ist.

Wir haben die sechs Tage in Gastein wirklich sehr genossen. Die Kombination aus Wandern, Schwimmen und Radfahren kann man hier wirklich perfekt ausleben. Wir hatten noch dazu extrem Glück mit dem Wetter, geregnet hat es nur zwei Mal in der Nacht. Ich würde auf jeden Fall noch mal im Sommer zurück kommen. Dann aber lieber ein Apartment buchen und mehr selbst kochen. Mit der veganen Ernährung muss man da nämlich schon so manche Kompromisse eingehen.

Wart ihr schon mal im Gasteiner Tal im Sommer? Was würdet ihr außerdem empfehlen?

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2 comments so far.

2 Antworten zu “Öko-Urlaub in Salzburg: Wandern, Baden und Radfahren in Gastein”

  1. Christine sagt:

    Ich war im Herbst das erste Mal im Gasteiner Tal und war auch begeistert! Vier Tage lang wandern und die Natur genießen 🙂 Deine Wanderungen klingen auch sehr toll, vor allem der Schuhflickersee sieht super aus. Werd ich mir für den nächsten Besuch vormerken 😉

    • Mira sagt:

      Liebe Christine,
      im Herbst stelle ich mir Gastein auch richtig schön vor! Da kann man ja auch noch immer noch wunderschön Wandern gehen und die Thermen machen dann auch noch mehr Sinn!
      Alles Liebe,
      Mira

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