by Mira – nachhaltig Leben und Genießen

Kanaren: Ökologischer Tourismus auf La Gomera

(Werbung) Wer hätte gedacht, dass ich nach so kurzer Zeit – gerade einmal drei Monate – wieder auf die Kanaren fliegen würde. La Gomera war bei unserer letzten Reiseplanung eigentlich schon unter den Favoriten. Die schwierige Anreise und die teureren Flüge ließen uns damals aber schnell wieder davon abkommen. Heute weiß ich, lieber ein bisschen mehr Zeit und Geld investieren und dafür eine weit vielseitigere Insel entdecken. Denn Mitte Mai wurde ich vom spanischen Fremdenverkehrsamt, Ecotourism in Spain und ATUSOS zu dieser unvergesslichen Reise auf die grüne Insel der Kanaren eingeladen, um dort mehr über ökologischen Tourismus zu erfahren.

Ökologischer Tourismus auf La Gomera

Gerade einmal 1% der Touristen, die auf den Kanaren landen, besuchen La Gomera. Neben den vom Massentourismus geprägten Nachbarinseln ist La Gomera also quasi ein Geheimtipp. Die meisten der Touristen erreichen die Insel um 9.45 Uhr von der Nachbarinsel Teneriffa, auf sie warten bereits 10 große Busse, die sie vom Fährhafen abholen. Sie fahren die wichtigsten Punkte der Insel ab, essen in immer den gleichen Restaurants und am Abend geht’s dann wieder zurück in den Pauschalurlaub auf Teneriffa. Ziel der Gomeras ist es aber viel mehr auf den Individualtourismus zu setzen und Reisende zu überzeugen auf der Insel zu nächtig, damit mehr den Einheimischen und der Insel zu gute kommt. ATUSOSDie Gesellschaft für nachhaltigen Tourismus auf La Gomera, hat sich nun zur Aufgabe gesetzt, ihre einzelnen Betriebe, die im Tourismus involviert sind, möglichst nachhaltig zu führen. Touristen sollen, ohne einen großen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen, die Insel genießen können und unterstützen dabei lokale Betriebe. Am aller wichtigsten: sie schützen das Herz der Insel – den Nationalpark Garajonay.

Einige dieser Betriebe durfte ich während meiner Reise kennen lernen. Mehr davon findet ihr auf der Website von ATUSOS – hier könnt ihr zwischen verschiedenen Hotels, Restaurants und Ausflugsmöglichkeiten entscheiden und dabei lokale Betriebe unterstützen!

Am Flughafen in Madrid und Teneriffa gab’s Wasser zum Abfüllen

Anreise

Warum die Anreise auf den ersten Blick so langwierig scheint? Ganz klar, weil es keinen internationalen Flughafen auf La Gomera gibt – das heißt also man muss mit dem Schiff anreisen. Fähren von Teneriffa fahren drei Mal täglich von Los Christianos nach San Sebastián auf La Gomera. Die Überfahrt dauert eine bis eineinhalb Stunden. Alternativ könnte man auch mit der Propellermaschine von Gran Canaria rüber fliegen. Wer lieber ganz aufs Flugzeug verzichtet hat sonst die Möglichkeit mit der Fähre von Cádiz oder Huelva die zwei Tägige Überfahrt zu bewältigen. Ich bin übrigens mit Iberia über Madrid nach Teneriffa geflogen. Retour ging es dann mit Swiss Air über Zürich nach Wien. In der Hochsaison fliegen aber auch einige Maschinen direkt von Wien nach Teneriffa, was ich in jedem Fall nicht nur wegen der Bequemlichkeit, sondern auch aus ökologischer Sicht bevorzugen würde.

Für unseren Transport vor Ort war übrigens die Bus-Agentur Mesa verantwortlich. Immer pünktlich und bemüht haben sie uns an unser Ziel gebracht. Für die wichtigen Infos hat uns Melanie von Gomera Guide begleitet und uns mit Leidenschaft alles über ihre Wahlheimat erzählt. 

Unsere Aussicht von unserem Apartment in El Cabrito 

Unterkunft in San Sebastián – die Finca El Cabrito

Eines meiner absoluten Highlights der Reise war meine Unterkunft in El Cabrito. Alleine schon die Anreise ist es Wert auf der Finca zu bleiben, denn es gibt keine Straße die dorthin führt. Entweder man lässt sich mit dem privaten Schnellboot von San Sebastián in 15 Minuten rüber schippern, oder man nimmt die zweieinhalbstündige Wanderung von der Hauptstadt an der Küste in Kauf. Wir haben die kleine Bootsfahrt am frühen Morgen und am Abend immer total genossen. Angekommen in der Finca wird man von einem sympathischen und offenen Team begrüßt. Die ehemalige Bananenplantage ist ganz schön groß und da kann es schon mal vorkommen, dass dein Apartment in 15 minütiger Geh-Distanz vom Haupthaus entfernt ist – so wie unseres. Das hat mich aber nicht im Geringsten gestört, denn die Aussicht auf die Plantagen und das Meer macht den Spaziergang zu einem eigenen Erlebnis.

El Cabrito ist eine ehemalige Bananen Plantage, die in den 1990er Jahren von Deutschen gekauft wurde und seither als Hotel geführt wird. Bananen werden zwar immer noch angebaut, aber nur noch für den Eigenbedarf, genauso wie all das andere Obst und Gemüse. Hier finden sich ebenso Avocados, Mango, Papayas und alle möglichen anderen Sorten von Gemüse und Obst. Dieses wird dann in der Früh, zu Mittag und am Abend in einem abwechslungsreichen Buffet angerichtet. Auf der Finca kann man gut den ganzen Tag gemütlich am Strand verweilen, alternativ dazu führen einige Wanderwege ausgehend vom Hotel in die Berge. Außerdem werden das ganze Jahr über Seminare und Kurse an der Finca angeboten – wie etwa Yoga Retreats, Meditations Seminare oder Malkurse.

Die Hauptstadt San Sebastián

In der kleinen Hauptstadt an der Ostküste wohnen gerade einmal 9 000 Menschen. Das Städtchen ist vor allem als Verkehrsknotenpunkt wichtig für die Insel, da hier die Fähren von Teneriffa anlegen. Aber auch geschichtlich hat der Ort einiges zu bieten. Denn es war der Strand von San Sebastián wo damals die Spanier 1440 das erste Mal auf der Insel angelegt haben. Drei Mal wurde die Stadt später sogar von Christoph Columbus höchstpersönlich als Zwischenstopp auf seiner Überfahrt nach Amerika genutzt. Die Stadt lädt zum Flanieren ein, vor allem die kleinen Häuser aus der Kolonialzeit hatten es mir angetan, ein Stückchen haben sie mich an Mexiko erinnert. Ein Highlight der Stadt ist definitiv das archäologische Museum. Hier werden die Herkunft, Kultur und Geschichte der Gomeras aufgearbeitet, welche hier schon vor den Spaniern gelebt haben.  

Los Telares – Ethnografischer Park von La Gomera

In Hermigua, einem kleinen Dörfchen mitten in den Bergen befindet sich Los Telares ein vielseitiges Projekt zum Verweilen und Staunen. Dies beinhaltet zum Einen einige Apartments mit imposanter Aussicht, in denen auch ein paar meiner Blogger Kolleginnen schlafen durften und recht begeistert waren. Zum Anderen kann man bei Los Telares, oder besser gesagt, im ethnografischen Park von La Gomera, vieles Interessantes über die Landwirtschaft auf La Gomera erfahren, welche die Insel noch bis vor 30 Jahren geprägt hat. Neben altem und skurrilem Werkzeug findet man hier auch eine alte Gofio Mühle und kann im Garten viele verschiedene Pflanzen kennen lernen und wiederentdecken, die seit Jahrhunderten auf der Insel angebaut werden. Die Terrasse im vorderen Bereich lädt außerdem ein, einen frisch gepressten Saft oder einen lokalen Wein zu verkosten und was Pikantes oder Süßes zu schlemmen ,während man die herrliche Aussicht auf Pedro und Pedra, die beiden Felsformationen die über Los Telares ragen, genießt.

Der Nationalpark Garajonay

Das grüne Herz der Insel ist mit seinen fast 4000 Hektar ganz eindeutig der Nationalpark Garajonay, der seit den 1980er Jahren zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Obwohl der Park nur 10% der Insel einnimmt, ist er für das Ökosystem der ganzen Insel verantwortlich. In den regenreichen Monaten speichert der Wald den Wasserbedarf für das ganze Jahr. Das Moos an Bäumen und Böden, die hohe Luftfeuchtigkeit und die verhältnismäßig kühlen Temperaturen lässt den Wald märchenhaft wirken, sind aber vor allem auch existenziell für die Versorgung der Lebewesen, egal ob Tier oder Mensch, der Insel. Daher ist es auch umso wichtiger, den Nationalpark zu schützen und zu bewahren.

Irina verkauft im Besucherzentrum eine riesen Auswahl an selbst gebackenen Keksen

Im Besucherzentrum des Nationalparks kann man noch mehr zu dem Park, seinen Bewohnern und der Geologie lernen. Ein Abstecher dort hin lohnt sich auf alle Fälle, wenn man nicht nur etwas zur Insel lernen möchte, sondern auch für Tipps zu Wanderrouten zahlt sich der Abstecher aus. Außerdem kann man sich einen hervorragenden Proviant bei Irina holen, die jeden Tag frische Kekse mit den verrücktesten Zutaten bäckt. Mein Favorit war definitiv Curry und Kaffee. Sie verwendet nur regionale Produkte, manchmal gibt’s auch glutenfreie und vegane Kekse.

Wandern auf La Gomera

Auf was ich mich wohl am meisten gefreut habe, war das Wandern auf La Gomera. Immerhin ist die Insel in meinen Augen vor allem hierfür bekannt. Am zweiten Tag ging es gleich mal auf eine ein einstündige Wanderung durch den Lorbeerwald. Alle Wege sind äußerst gut beschildert, viele Plätze sind auch mit einem Mülltrennungssystem ausgestattet und einige Bushaltestellen finden sich an den Straßen durch den Nationalpark – daher kann man auch locker aufs Auto verzichten, wenn man eine Wanderung durch den Nationalpark anstrebt.

Am dritten Tag ging es dann auf eine vierstündige Wanderung von Pajarito über den höchsten Punkt des Nationalparks Garajonay, der sich auf 1487 höhen Meter befindet, bis nach Chipude. Die Wanderung ist traumhaft schön, immer an den steilen Wänden des Berges entlang – wenn man aber dort tatsächlich entlang geht, kommt es einem gar nicht mehr so steil vor. Bei der Wanderung haben wir auch immer wieder die Überreste des Feuerausbruchs von 2012 gesehen. Verkohlte Bäume so weit das Auge reicht, es ist schon faszinierend, wie schnell die Natur sich rund herum erholen kann. Übrigens haben wir auch den Tipp von unserem Nationalpark Guide bekommen wie man am besten den Nationalpark schützt: regionalen Wein trinken! Denn die Weinreben rund um den Nationalpark sind wie eine natürliche Schutzmauer, so kann Feuer nicht bis obenhin in den Park durchdringen.

Regionale Produkte in der Pénsion Candelaria

Unterkunft in Valle Gran Rey – die Pénsion Candelaria

In Valle Gran Rey hieß es Unterkunft zu wechseln. Der wohl touristische Ort auf La Gomera beherbergt gerade einmal 4 000 Menschen. Viele der Apartments wurden für Touristen umgebaut, große Hotels sucht man hier dennoch vergeblich. Keine zwei Minuten vom Strand entfernt, mit herrlicher Sicht aufs Meer, aber mitten drin im Geschehen, war meine Unterkunft, die Pénsion Candeleria. Die Apartments werden als Familienbetrieb schon seit mehreren Jahrzehnten als Ferienunterkunft vermietet und seither ist viel passiert. Carol und ihre Familie haben sehr viel Liebe in die einzelnen Zimmer gesteckt und vor allem das Thema Nachhaltigkeit wird hier großgeschrieben. Eine kleine Auswahl an regionalen Köstlichkeiten befinden sich in der Küche, ein Mehrwegflasche soll Gäste animieren das Leitungswasser zu trinken. Für bessere Wasserqualität gibt es auch einen Wasserfilter im Apartment und im Badezimmer trifft man auf ein Naturkosmetik Duschgel und eine Bambuszahnbürste. Ich habe mich gleich pudelwohl in der Unterkunft gefühlt.

 

Wale und Delphine beobachten mit Tina Excursiones

In Valle Gran Rey waren wir vor allem wegen einem Naturspektakel; Delfine beobachten! Ich finde es jedes Mal so wunderschön Tiere, egal welche, in freier Natur zu sehen. Nach meiner ersten Whale Whatching Tour auf den Azoren habe ich definitiv Gefallen daran gefunden und habe mich gefreut auch auf den Kanaren eine solche Exkursion wieder zu machen. In Spanien wird für einen respektvollen Umgang mit Ozean und Tieren die gelbe Flagge verliehen. Wir waren mit Tina Excursiones unterwegs. Auch wieder ein liebevoller Familienbetrieb, die genau diese Flagge auf ihrem Schiff mit sich führt. Bei der Einführung an Board haben wir einiges über die Säugetiere gelernt, aber auch über die Verschmutzung der Meere. Die Aufklärung der Gäste ist meiner Meinung nach ein wichtiger Auftrag einer solchen Agentur. Denn neben dem Beobachten der Tiere, soll es doch vor allem um den Schutz dieser gehen. Auf dem Schiff gab es auch ausreichend Verpflegung. Strohhalme für Kinder gibt’s aus Papier, die Becher sind aus Mais-Stärke und beim Rest handelt es sich um solides Keramik Geschirr und echtes Metallbesteck.

Wir haben zwei Arten Delfine gesehen. Imposant fand ich vor allem die sieben Meter langen Grindwale, die mit ihrem Nachwuchs unterwegs waren. Die dort beheimaten Delfine waren sehr zutraulich und schwammen im gemütlichen Tempo neben uns her. Neben dem Grindwal haben wir auch einige Tümmler Delfine entdeckt. Highlight neben der Delfine Sichtung war auch ein Sprung ins kalte Nass in einer kleinen Bucht, wo das Wasser wunderbar klar war. Anschließend gab’s dann noch ein veganes Maracuja Eis in der Bucht von Valle Gran Rey. Also der perfekte letzte Tag auf La Gomera.

Wart ihr schon mal auf La Gomera? Könnt ihr euch eine Reise dort hin vorstellen?

*Werbung – dieser Beitrag ist im Zuge einer unbezahlten Pressereise entstanden

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