Endlich ist es so weit und ich beginne über meine einmonatige Reise durch Mexiko zu sprechen! Tatsächlich ist es mittlerweile fast schon zwei Monate her wo ich sie angetreten bin, also höchste Zeit ein paar Zeilen zu verfassen. Da ich meine „Backpacking Brazil“ Reihe sehr übersichtlich in einzelne Etappen unterteilt habe, möchte ich das mit Mexiko genauso an gehen. Kann ja auch schließlich nicht das ganze Monat in einem Beitrag erzählen.
Im Gegensatz zu der Brasilienreise war Mexiko wirklich nur „just for fun“. Seit ich denken kann wollte ich immer schon mal die berühmten Maya Pyramiden sehen und ich habe glücklicherweise in meinem Freund denjenigen gefunden, der diese Sehnsucht mit mir teilt. Also haben wir nach einem Jahr sparen gebucht und konnten dieses Erlebnis miteinander teilen. Obwohl wir wirklich viele archäologische Ausgrabungen besichtigt haben, waren auch andere Programm Punkte, wie Strand, Dschungel und Surfen wichtige Bestandteile unserer Reise. Bevor ich allerdings auf die einzelnen Orte und Attraktionen eingehe, möchte ich mit einer kleinen Einführung in die Reise beginnen und euch verraten, was man vor so einer Reise vielleicht wissen sollte.
1) Verkehrsmittel: Von Flugzeugen und Busreisen
Unseren Flug hatten wir bereits ein halbes Jahr vor dem Antritt gebucht. Ich habe damals das erste mal über eine Reiseagentur (Travelgenio) gebucht, weil es einfach der billigste und beste Flug war. Leider wurde unsere Buchung, ohne uns bescheid zu geben, storniert und ich erfuhr dies erst ein Monat später bei meiner Kreditkartenabrechnung. Ihr könnt euch vorstellen, wie sauer ich damals war. Noch dazu hatte diese Reiseagentur uns eine Servicepauschale verrechnet, die wir natürlich nie in Anspruch nahmen. Nach einem etwas hitzigen Telefongespräch nach Spanien(!) ließen wir die Sache schließlich hinter uns und buchten einen neuen Flug. Wir hatten Glück und konnten via British Airways den exakt selben Flug zum fast gleichen Preis buchen. Schließlich flogen wir mit der Fluglinie Iberia (die trotz allen Befürchtungen extrem modern und komfortabel war) von Wien über Madrid nach Mexico City und schließlich mit British Airways über London retour. Das ganze hat pro Person ein bisschen mehr als 700€ gekostet. Zusätzlich haben wir noch einen Inlandsflug von Cancun nach Mexico City für 60€ mit Viva Aerobus gebucht.
Innerhalb Mexikos sind wir sonst ausschließlich mit dem Bus unterwegs gewesen. Das funktioniert dort eigentlich ohne große Probleme. Die Busse der Firma ADO verkehren zu fast jeden Ort. Nur sehr selten mussten wir auf die sogenannten „2nd Class Busses“ umsteigen, die nicht ganz so komfortabel wie die ADO Vierräder sind. Auf dessen Website findet man übrigens auch fast alle Ziele und auch die Preise, am Schalter vor Ort können dann auch Tickets für andere Busunternehmen gekauft werden.
2) Sicherheit: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Im Gegensatz zu Brasilien fand ich Mexiko um einiges sicherer. Natürlich ging ich mit mehr Erfahrung schon an die Sache ran und hatte noch dazu eine männliche Begleitung, aber ich hatte nie jemals das Gefühl in einer unguten Situation zu sein. Mexiko City ist vielleicht die einzige Stadt wo theoretisch was passieren könnte, wenn man nicht gut aufpasst und seine Wertgegenstände auf offener Straße präsentiert, aber alle anderen Orte sind relativ safe. Im Süden, wo es schon mehr in den Dschungel hinein geht, also San Cristóbal bis Palenque, da sollten Nachtbusse gemieden werden. Das habe ich zumindest gelesen, angeblich werden hier immer wieder Raubüberfälle auf Touristen verzeichnet. Ich habe zwar niemanden kennen gelernt, dem so etwas tatsächlich passiert ist, aber ich habe davon gehört dass auf Grund dessen Touren abgebrochen wurden. Also Vorsicht ist auf jeden Fall geboten! Wir haben die Rute Tagsüber mit einer Tour gemacht und haben tatsächlich Zapatista Camps passiert, die Schutzgeld von uns wollten. Unser Guide zahlte die „Maut“ und erklärte uns, dass das hier ganz normal ist, aber wir auf ja keinen Fall aussteigen sollen!
Ob ein Land sicher ist, ist natürlich immer relativ. Ich bin schon sehr viel gereist und bin auch schon in diverse Situationen gekommen. Man wird also vorsichtiger mit der Zeit und weiß wie man sich in einem fremden Land verhält. Für mich galten die selben Regeln wie in Brasilien:
3) Sprache oder „Hablas inglés?“
Ich schäme mich zu tiefst, wenn ich euch erzähle, dass ich ohne jegliche spanischen Sprachkenntnisse nach Mexiko geflogen bin. Mein Freund konnte sogar noch weniger Spanisch, so waren wir doppelt so aufgeschmissen in diesem fremden Land. Ich hatte zumindest den Vorteil ein wenig Portugiesisch zu können, damit verstand ich zumindest ab und zu ein paar Sachen. Portugiesisch in einem spanischsprechenden Land anzuwenden war mir dann aber doch etwas zu blöd, also versuchte ich es immer wieder mit „Hablas inglés?“ (Sprechen sie englisch?). Meistens war dieser verzweifelte Versuch leider erfolglos und wir bekamen nur ein Kopfschütteln dafür. Diese einfache Kommunikations-brücke habe ich mir übrigens mit der App Duolingo erlernt. Ich war leider nicht konsequent genug um öfter damit zu lernen, hätte wahrscheinlich mehr gebracht. Es wäre tatsächlich sehr sinnvoll gewesen ein wenig mehr spanisch zu können, da sich die Einheimischen immer sehr freuen, wenn man es zumindest probiert, noch dazu macht es das Reisen einfach um so vielen einfachen. Das nächste mal werde ich mich auf jeden Fall intensiver im vorhinein mit der Sprache auseinander setzten.
ich habe bisher immer in ganz hohen Tönen über Lonely Planet gesprochen. Leider muss ich das erste mal sagen, dass mein Lieblingsreiseführer mich diesmal ein wenig im Stich gelassen hat. Obwohl ich eine relativ neue Edition hatte von 2014 stimmten die meisten der Preise nicht mehr. Wir mussten uns wirklich oft ärgern, da bei Eintritten oder Bussen oft noch eine größere Summe zu den Lonely Planet Preisen dazu addiert wurde. Abgesehen von den Preisen haben wir einmal ganz verzweifelt nach einem vegetarischen Restaurant gesucht, dass im Reiseführer angepriesen wurde und schlussendlich gar nicht mehr existierte. Und die angeführten „Geheimtipps“ von unberührten Plätzen waren leider schon lang keine mehr. Habe auch mit einigen anderen Tavelern gesprochen, die nicht sehr begeistert von der neuen Ausgabe waren. Naja, vielleicht geben sich die Autoren bei der nächsten Edition mehr mühe.
5) Geld: Wie ist eine low-budget Reise möglich?
Mexiko kann sehr billig sein. Wenn man früh genug bucht bekommt man in den meisten Orten schöne Hostels bereits ab 5€ pro Nacht. Wenn man sich von Streetfood (Tortas und Tacos) ernährt und auf teure Restaurants verzichtet kann man ebenso sehr gut Geld sparen. Mexico City und der Westen sind besonders günstig, teurer wird es dann auf der Halbinsel Yukatan. Hier zahlt es sich aus selbst zu kochen und statt einem privaten Schlafzimmer auch mal ein Dorm vorzuziehen. Insgesamt mischte sich das auf unserer Reise ziemlich gut durch. Ich habe pro Tag 35€ ausgegeben, mein Freund sogar weniger, weil der kein Fleisch isst und auch nicht so in das Souveniershopping verfallen ist, wie ich.
6) Wetter: Der Süden Mexikos im Februar
Im Februar nach Mexiko zu fliegen hört sich schon ziemlich paradiesisch an und die ersten Gedanken die mir kamen, waren Sonne, Hitze und Meer. Dass es nicht nur in Österreich, sondern auch in Mexiko noch immer Winter ist war mir nicht so ganz bewusst, zumindest nicht was es heißen kann. Natürlich ist Mexiko viel weiter südlich und auf der Halbinsel Yukatan, gerade an der Karibikküste, sind meine Tagträume auch in Erfüllung gegangen. Städte wie Mexico City, Oaxaca oder San Cristóbal liegen alle über 1500 Höhenmeter, was das bedeutet könnt ihr euch denken. Ich hatte leider etwas falsch gepackt, muss ich ganz ehrlich zu geben. Meine drei verschiedenen kurzen Hosen habe ich schnell bereut, lieber hätte ich sie gegen meine Lederjacke eingetauscht, die ich zuhause gelassen hatte. Mit Schals und Zwiebellook habe ich aber auch diese Klimazone gut überstanden und habe mich dann über Sonnenbrände an der Karibikküste gefreut.