Das Wegenetz rund um Wien ist fürs Fahrrad ideal ausgebaut. In alle Himmelrichtungen kommt man mit den zwei Rädern ohne viel Anstrengung an besonders schöne Orte. Egal ob nur ein paar Stunden oder den ganzen Tag, bei meinen folgenden Radtouren in Wien und Umgebung ist für jeden was dabei.
Der Nationalparkt Donauauen reicht von Niederösterreich bis nach Wien. Der Wiener Bereich wird liebevoll Lobau genannt. Hier gibt es ein Nationalparkhaus, wo man einiges zu den Lebewesen im Nationalpark lernt und auch Touren buchen kann. Aber auch verschiedene Badeplätze, wie etwa die Dechantlacke, die vor allem von Nudisten gern besucht wird, oder die Panozzalacke, die bei Familien sehr beliebt ist. Mein persönliches Lieblingsplätzchen ist der Donau-Oder-Kanal, auch hier kann man ins kühle Nass springen und kann sich zwischen den Wäldern am Fluss einen ruhigen Platz zum Verweilen aussuchen. Das Fahrradnetz in der Lobau ist sehr gut ausgebaut und an jeder Kreuzung auch beschildert.
Unsere Tour startet beim Gasthaus zum Roten Hiasl, wer mit der U-Bahn anreisen möchte, der kann bis Donau-Stadt-Brücke fahren und folgt dann einfach der Straße flussabwärts. Vom Gasthaus führt unser Weg in einer achter Linie quer durch den Nationalpark und wieder retour. Für eventuelle Abstecher bei Badeplätzen sollte aber auf jeden Fall genügend Zeit und eventuell auch Proviant eingeplant werden. Bitte achtet darauf, dass das Verlassen des Fahrradwegs mit den zwei Rädern nicht gestattet ist, nehmt euren Müll wieder mit nachhause und gebt Acht auf Flora und Fauna.
Der Donauradweg Richtung Hainburg ist einer der beliebtesten und meist frequentierten Radwege rund um Wien. Wir starten unsere Radtour auf der Donauinsel, zum Beispiel bei der U-Bahn Station Donaustadtbrücke und fahren gegen Osten immer der Donau entlang. Wir streifen die Lobau und fahren weiter direkt durch den Nationalpark Donau-Auen, schließlich schon in Niederösterreich. Am Weg können wir Vögel beobachten, kommen bei dem wunderschönen Schloss Eckartsau vorbei und haben die Möglichkeit auch immer wieder am Weg einzukehren. Proviant einzupacken ist aber sicher nicht verkehrt da die Lokale auch nicht immer geöffnet haben. Bis nach Hainburg sind es gute 50km das sind ungefähr 5 Stunden. In Hainburg bringt uns dann die S-Bahn mit den Fahrrädern in gut einer Stunde wieder zurück nach Wien-Mitte.
Achtung: Bis Mitte 2021 gibt es noch eine Baustelle am Donauradweg zwischen Eckartsau und Stopfenreuth. Die Umleitung dauert ca. 7 km länger als die normale Strecke.
Der Badesee Greifenstein ist für alle Wiener*innen eine willkommene Badeabwechslung zur Donau. Auch die Radtour dorthin ist schon ein Erlebnis für sich. Wir starten am Donaukanal, übersetzen in Spittelau schließlich auf die Donauinsel und wählen am Ende der Insel dann das nördliche Ufer für die Weiterreise aus. Immer Flussaufwärts geht es entlang, bis wir schließlich nach ca 25 km das Kraftwerk Greifenstein erreichen und auf das Südufer wechseln, wo uns dann das frische Nass des Badesees erwartetet. Von hier aus haben wir die Möglichkeit noch auf die Burg Greifenstein zu fahren, am Wasser zu verweilen und sogar direkt mit der S-Bahn in nur 30 Minuten wieder retour nach Wien zum Franz-Josefs Bahnhof zu fahren. Mit dem Fahrrad geht es schließlich über das südliche Donauufer über Klosterneuburg zurück nach Wien.
Von Wien aus ist der Neusiedlersee sehr einfach mit dem Zug zu erreichen. Nur eine 40 minütige Fahrt trennt den Wiener Hauptbahnhof von Neusiedl am See. Direkt am Bahnhof können Fahrräder ausgeliehen werden oder man nimmt einfach sein eigenes Fahrrad aus Wien mit dem Zug mit. Das Wegenetz am Neusiedler See ist vielfältig und führt immer relativ flach durch den Nationalpark. Am Weg laden immer wieder Heuriger auf ein Gläschen Wein ein oder man springt im Sommer zwischendurch ins kalte Nass. Insgesamt gibt es 40 verschiedene Radwege rund um den See, man kann also auch locker eine mehrtägige Tour mit Übernachtungen in den verschiedenen Ortschaften daraus machen.
Wir starten unsere Tour am Bahnhof von Neusiedl am See und nehmen den Radweg B10 auf der östlichen Seite des Neusiedler Sees. Wir fahren also von der nördlichsten Spitze in den Süden, fast bis an die ungarische Grenze. Dabei kommen wir durch den Nationalpark, können Vögel und andere Tiere beobachten und entdecken allerhand Wildpflanzen. Am Weg kommen wir bei Podersdorf vorbei, wo wir baden gehen können oder einen Abstecher beim Leuchtturm einlegen. Wir fahren weiter durch den Nationalpark immer am See entlang bis nach Illmitz, wo wir dann den Radweg B10 weiter bis Pamhagen folgen. In Pamhagen haben wir die Möglichkeit in den Zug zurück nach Wien zu steigen, die Fahrt dauert 1.5 Stunden. Wer sehr sportlich ist, fährt den Weg wieder retour.
Kleiner Tipp: Ihr könnt die Tour natürlich auch umdrehen und von Pamhagen nach Neusiedl fahren. Das lohnt sich vor allem, wenn euch an diesem Tag ein starker Wind aus Süden entgegen weht. Der Wind am Neusiedlersee darf nämlich auf keinen Fall unterschätzt werden und kostet euch bei schlechten Verhältnissen ganz schön viel Zeit.
Was ist eure liebste Radtour rund um Wien? Ich freu mich auf eure Kommentare!
Vielen Dank für die Beschreibung der Tourenmöglichkeiten im Nationalpark Donau-Auen inkl. Herbvorhebung, dass die nur die eigens markierten Radrouten dafür genutzt werden sollen. Herzliche Grüße aus Orth an der Donau!
Liebes Nationalpark Team!
Sehr gerne! Die Lobau und der gesamte Nationalpark sind so wunderbare Orte, die man unbedingt mal erlebt haben sollte. Natürlich mit Respekt zur Natur, das versteht sich von selbst! 🙂
Alles Liebe,
Mira