Wie ich bereits hier erwähnt, pflege ich ein besonderes Verhältnis mit Portugal und ganz besonders mit Lissabon, denn hier habe ich für eine halbes Jahr gelebt nachdem ich mit meiner Matura fertig war. Lissabon ist in meinen Augen eine der schönsten Städte der Welt. Kleine verwinkelte Gassen lassen einem immer wieder neue kleine Läden und Ecken der Stadt entdecken. Straßenbahnen und Cafés erinnern uns an längst vergangene Zeiten und an den Aussichtsplattformen kann man bis spät Nachts den Tejo beobachten. Natürlich ist auch Lissabon ständig im Wandel: tolle Läden und Restaurants schließen und andere machen wieder auf. Ich habe 6 Punkte zusammen gesammelt, die sich bestimmt nicht ändern und die einfach immer Gold wert sind bei einem Besuch in Lissabon.
Sintra ist für mich das Nummer 1 Ausflugsziel, wenn man bereits das Sightseeing in der Stadt hinter sich hat. Bequem via Zug kommt man von dem traumhaft schönen Bahnhof Rossio (direkt in der Innenstadt) nach Sintra. Die Züge fahren stündlich. In Sintra steht nicht nur eine Befestigungsanlage aus dem 8. Jahrhundert, die wirklich noch in einem grandiosen Zustand ist, sonder auch ein richtiges Märchenschloss. Während des 19. Jahrhundert wurde Sintra zum Naherholungsgebiet der Könige aus Lissabon. Wenn es im Sommer unerträglich heiß wurde, flüchtete der Hof also in die naheliegenden Berge mit Aussicht auf das Meer. Ähnlich wie das Schloss Schönbrunn in Wien, oder Petropolis bei Rio de Janeiro, auch das waren sogenannte Sommerresidenzen. König Fernando II ließ sich ein Schloss inspiriert aus vielen Kulturen bauen. So findet man im Palácio Nacional da Pena Elemente aus der arabischen Welt, mitteleuropäischer Märchenschlösser und auch die klassische Burg inspirierte die Architekten. Neben der Burg und dem Schloss lohnt es sich ebenso durch den kleinen Ort zu schlendern. Hier darf man zu träumen beginnen, welche Villa man denn zuerst beziehen und renovieren möchte. Die meisten von ihnen stehen leer, laden aber gerade deshalb umso mehr ein einen Blick in den Innenhof zu erhaschen. Hier kann man wirklich den ganzen Tag verweilen, Souvenirs shoppen, einen Kaffee trinken und die Geschichte des Ortes aufsaugen.
Das Lisbon Chillout Hostel ist nicht nur deshalb super toll, weil ich hier vor etlichen Jahren gearbeitet habe und die Besitzer João und Rebecca ein unglaublich tolles inspirierendes und Gastfreundliches Team sind, sondern weil dieses Hostel einfach Heimat ist. Nicht nur für mich, sondern für jeden der hier irgendwann eincheckt. Wenn man Luxus Hotels und All-Inklusiv-Urlaube bevorzugt ist, dann sollte man vielleicht aufs Hostel verzichten, aber für alle die gerne Leute kennen lernen wollen, nicht gerne alleine Reisen, denen eine gemütliche Atmosphäre wichtig ist und familiäre Hostels bevorzugen, dann sollte man unbedingt zumindest eine Nacht hier einplanen. Versteckt in den Gassen von Lissabon, hat man hier wohl die beste Aussicht über Lissabon von einem der drei Balkone. Das gemütliche Haus, dass mit viel Liebe eingerichtet wurde bietet einfach alles: ein wunderbares Wohnzimmer zum zusammensitzen, surfen oder Fernsehen, einen Garten, wo BQQ und kleine Parties gefeiert werden, helle, große Dorms und natürliche zwei gut ausgestattete Küchen. Ich komme immer wieder gerne in das Hostel zurück und egal wer dort ist, ich fühle mich immer gleich super wohl und willkommen.
Als leidenschaftliche Flohmarktgeherin darf ein Besuch auf Lissabons größten Flohmarkt natürlich nie fehlen. Hier bekommt man einfach alles! Neben Souvenirs und handmade Schmuck, findet man hier auch Antiquitäten und Ramsch. Wunderschönes altes Porzellan und vintage Kleiderstücke kann man hier ebenso erstehen. Ich finde hier eigentlich immer irgendetwas und oft wünsche ich mir, dass ich ins Flugzeug sperrige Möbel mitnehmen könnte, weil es hier so traumhaft schöne zu finden gibt. Geöffnet hat dieser immer dienstags und samstags von früh bis spät.
Miradouros find ich nicht nur deshalb super cool weil sie meinen Namen enthalten (MIRAdouro) sondern auch weil sie einfach überall in Lissabon auftauchen, um dort entspannt die Stadt genießen zu können. Miradouro heißt übrigens übersetzt Aussichtsplattform und davon gibt es in Lissabon eine Menge, denn in der hügeligen Stadt gibt es nichts Schöneres als auf die Dächer Lissabons herabzusehen und irgendwo den Tejo glitzern zu sehen. Am schönsten sind die Aussichtspunkte bei Nacht. Bei einem Gläschen Porto oder Ceveja (Bier) kann man hier oft Künstler bei den verschiedensten Performances beobachten oder lauscht den Musikern die oft spontan zu spielen beginnen. Der Miradouro de Santa Catarina ist einer meiner liebsten Aussichtspunkte, von hier aus ist man dem Tejo ganz nahe und abends trifft sich hier die Künstlerszene Lissabons. Egal ob im Cafe, auf den Steinen oder in der Wiese.
Meine beiden Lieblingslokale sind das Café Poís und das Café Royal. Beide sind keine typischen portugiesischen Lokale, aber trotzdem einzigartig in dem was sie sind. Das Café Royal hat einen entzückenden, aber leider auch sehr kleinen Innenhof, wo man hervorragend luchen oder am Abend ein kühles Getränk genießen kann. Das Café fällt unter die Kategorie „etwas schicker“, trotzdem sind hier alle willkommen. Das Beste dort ist definitiv die hausgemachte weiße Sangría. Unbedingt bestellen! Auf das Café Poís bin ich aufgrund seiner österreichischen Wurzeln aufmerksam geworden. Die Besitzerin ist, soweit ich mich erinnern kann, Vorarlbergerin. Angesiedelt in einem alten Pferdestall (die Gemäuer lassen darauf schließen), findet man hier gemütliche Sofas und Sessel mit individuellen Tischen und Einrichtungsgegenständen. Die Wände sind geschmückt mit Büchern aus aller Welt und das Menü kann man hervorragend einmal rauf und dann wieder runter bestellen. Hier gibt es eine tolle Auswahl an Sandwiches benannt nach österreichischen Berühmtheiten wie Mozart oder Sisi. Ich liebe den hausgemachten Eistee dort!
Gerade bei Reisen mit dichtem Kulturprogramm muss ein Nachmittagskaffee einfach immer sein! Cafés gibt es in Lissabon Gott sei Dank genug und was passt besser zu einem Bica (kleiner Espresso) als eine Mehlspeise (am besten mit etwas Vanille und Zimt)? Nichts natürlich! Gerade deshalb bestelle ich mir in Lissabon einfach immer ein Pastel de Nata zu meinem Bica und liiiiiebe es! Die besten gibt es übrigens in Belem, wo es eine traditionelle Bäckerei gibt, die das berühmte Pastel de Belem herstellen. Nicht schrecken, trotz des Touristenmagnet sind sowohl Pastéis als auch Kaffee super billig. Mahlzeit!
[…] Lissabon und Umgebung machen kannst, findest du bei meiner befreundeten Blogger-Kollegin Mira von roedluvan, die ein halbes Jahr in der Stadt gelebt […]