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Portugal: 8 Tipps für einen Roadtrip an der südlichen Atlantikküste

portugal-roadtrip-alentejoImmer wieder bekomme ich Fragen von Freunden und Bekannten welche Tipps ich denn für eine Portugalreise habe. Nach meinen 6 monatigen Aufenthalt in Lissabon und einem Roadtripurlaub im vorletzen Jahr haben sich einige Lieblingsplätze bei mir abgezeichnet, die ich gerne weiter empfehle. Diesmal möchte ich gerne über den Südwesten von Portugal sprechen, die Atlantikküste die sich südlich von Lissabon erstreckt. Das Naturparadies dort hat nämlich mein Herz erobert und sollte nicht länger in einem virtuellen Album auf meinen Computer verstauben.

portugal-roadtrip-almeida-do-meco-beachIch kannte die Strecke schon teilweise, da ich bereits 2010 einen kleinen Roadtrip mit meiner Mutter und meiner Freundin dort runter machte. Damals war unser eigentliches Ziel die Algarve, der touristische Teil Portugals. Da wir im Winter unterwegs waren, waren die sonst so überlaufenen Orte erträglich. Auf der Durchreise dorthin haben wir damals einige Spots auf der Atlantikküste erblickten, diese wollte ich 2013 besser kennen lernen.

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  1. Das Mietauto

Verzichtet darauf euer Mietauto im Vorhinein über die Autoriesen Hertz oder Sixt zu buchen, meidet auch die Schalter am Flughafen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jene internationalen Autovermietungen meist das Doppelte kosten, als kleine Firmen  die ihr Glück über Hotels und kleine Agenturen versuchen. Ein Kleinwagen in Portugal sollte also zwischen 20 und 25€ pro Tag kosten. Mehr nicht.  Meistens bekommt man das Auto dann direkt zum Hotel zugestellt oder man kann es am Flughafen in Lissabon abholen. Wenn ihr das erste Mal mit einem Auto durch Lissabon fährt, besorgt euch einen guten Stadtplan, ein Navi oder vermeidet die Stadt ganz (was allerdings schwierig wird). Lissabon ist wohl eine der kompliziertesten Städte, um mit einem Auto zu fahren. Einbahnen, schlechte Beschilderung und fünf-Spurige Kreisverkehre ohne Bodenmarkierung machen einem das Autofahren schwer, aber natürlich auch zu einem Abenteuer. Wenn man, so wie wir Landstraßen bevorzugt und mehr Zeit hat, um auch mal spontan wo stehen zu bleiben, kann man gut auf ein Autobahnpickerl verzichten. Es ist allerdings auf den Straßen Vorsicht geboten, da man schneller auf einer Autobahn drauf ist, als man eigentlich möchte. Obwohl wir einige Male unabsichtlich auffuhren, bekamen wir dennoch keine Abmahnung, wir hatten also Glück.

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  1. Die Strecke

Wie bereits erwähnt, ist es Sinnvoll auf die Autobahn zu verzichten und einfach an der Küste entlang zu fahren so gut es geht. Gerade in Alentejo ist es reizvoll auch mal kleine Abzweigungen Richtung Küste zu nehmen, die nicht beschriftet sind. So lernt man abgeschiedene Strände kennen, wo keine Menschenseele ist. Wir sind damals spontan los gefahren, haben gute und schlechte Erfahrungen gemacht. Die Highlights möchte ich euch hier präsentierten. Vor allem im Sommer würde ich persönlich die Algarve meiden, zu viele Menschen und zu hoch die Preise. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Ich habe mich an der naturbelassenen Atlantikküste wohler gefühlt.

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  1. Der Campingplatz „Campimeco“ in Aldeia do Meco

Ich kannte die Küste von Caparica schon sehr gut und wusste, dass es auf der anderen Seite von Lissabon noch mehr herrliche Strände gibt, also machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Plätzchen. In unserem Reiseführer waren zwei Campingplätze eingezeichnet und erst sehr spät kamen wir in dem kleinen Örtchen in der Nähe von Sesimbra an. Der erste Campingplatz sagte uns leider gar nicht zu. Er war mitten im Ort und viel zu groß. Den zweiten fanden wir zuerst gar nicht, dafür verfuhren wir uns und lernten ein paar wunderschöne Strände gleich in der Nähe kennen. Als wir dann endlich die richtige Einfuhr fanden, war es uns egal ob der Campingplatz Capimeco nun zu groß ist oder nicht, wir waren müde und wollten nur noch das Zelt aufbauen. Umso mehr begeistert waren wir dann, als wir die Lage unseres Campingplatzes realisierten. Er lag auf einer Klippe direkt über dem unendlichen Sandstrand. Unser Zelt bauten wir in der ersten Reihe auf, es waren nur sehr wenige andere Gäste hier. Pinien machten uns Schatten und die Sonne, die langsam im Meer unterging, brachte uns noch das letzte Licht um im Sonnenuntergang zu kochen. Bis heute ist dieser kleine Campingplatz mit eigenen kleinen Supermarkt und Restaurant mein Lieblingscampingplatz. Hier spricht fast niemand englisch, es treffen sich fast ausschließlich einheimische Touristen hier, die der Stadt entfliehen möchten. Dauercamper sind an der Tagesordnung und nur eine Handvoll ausländischer Touristen finden den Weg hier her. Ich kann diesen Campingplatz nur jeden ans Herz legen, der so wie ich, kleine, gemütliche Plätzchen liebt, viel Natur gerne um sich hat und eine atemberaubende Lage direkt am Meer haben möchte.

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  1. Das Cabo Espichel

Nicht weit von Aleida do Meco liegt das Cabo Espichel. Hier stößt man nicht nur auf die unendlichen Tiefen, die vor einem liegen, wenn man an dem Rade der Klippen steht, sondern auch auf die Pilgerherberge aus dem 18. Jahrhundert. Es fühlt sich beinahe so an, als würde man sich in Südamerika befinden. Eine so schöne große Anlage im barocken Kolonialstil, die dann doch am Ende der Welt leer steht. Wim Wenders hat auf diesem Fleckchen Erde übrigens „Lisbon Story“ gedreht. Nur wenige Touristen schaffen den Weg bis dorthin.

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  1. Der Parque Natural da Arrábida

Fährt man von Lissabon mit dem Auto in den Süden, sollte man unbedingt ein wenig mehr Zeit einplanen und die Küstenstraße durch den Naturpark Arrábida nehmen. Der Park erstreckt sich zwischen Sesimbra und Setúbal, also aufpassen und die Einfahrt nicht verpassen! Immer wieder laden kleine Rastplätze ein, kurz stehen zu bleiben und die Natur zu erkunden. Man kann auch direkt den steilen Küstenweg bergab zu den Stränden nehmen und eine kleine Pause am Meer einlegen. Die Strecke ist einzigartig. Kurvig geht es dahin direkt an den Klippen, auf der einen Seite der Atlantik, auf der anderen exotische Flora und Fauna.

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  1. Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vincentina

Der Nationalpark der sich direkt an der Küste südlich von Sines erstreckt lebt von seinen versteckten Surferspots. In Porto Côvo, Vila Nova de Milfontes und Zambujeira do Mar stößt man auf mehrere Surfercamps und -schulen. Große Hotels und Anlagen sucht man hier verzweifelt, denn der Naturreservoir ist geschützt und so kann man nur in den kleinen Siedlungen übernachten. Wer Wellen mag, kann sich auch ohne Surfboard ins Wasser stürzten. Windig ist es hier fast zu jeder Jahreszeit und auch das Wasser ist nicht all zu warm, dafür ist die Natur dort umso spektakulärer. Die Strände liegen in versteckten Buchten, meist umrundet von hohen Klippen. Zambujeira do Mar hat einen ewig breiten Sandstrand und bietet auch kleine geschützte Spots zum baden. Die Infrastruktur ist nicht so gut ausgebaut, wer also Luxus an den Stränden erwartet, ist hier fehl am Platz. Die Natur hat hier oberste Priorität.

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  1. Wetter und Kleidung

Auch im Hochsommer kann es abends sehr kühl an der Atlantikküste werden. Tagsüber bei perfektem Sonnenschein sollte man natürlich genügend Sommerkleidung dabei haben, aber für die Abende, vor allem wenn man campen möchte, ist es von Vorteil wenn man eine dicke Jacke und einen Schal dabei hat. Da wir die Strecke bereits kannten, waren wir gut vorbereitet. Ich hatte meinen dicken Windbreaker dabei und einen Schal, trotzdem habe ich auf Grund des starken Windes am Ende einen Hexenschuss bekommen. Gute Vorbereitung ist eben auch nicht alles!portugal-roadtrip-flower

  1. Der Campingplatz „Ingrina“ bei Raposeira

Wer Lust auf Abenteuer hat, muss unbedingt den Campingplatz Ingrina östlich von Sagres ausprobieren. Nur durch Zufall fanden wir den Weg zu dem abgeschiedenen Campingplatz irgendwo im Nirgendwo. Die selbst gemachte Beschilderung kurz vor der Einfahrt lässt einen zuerst an einen schlechten Scherz erinnern, aber dann… Tatsächlich ein Campingplatz. Da wir keine Menschenseele sahen und zuerst dachten, es handle sich um einen verlassenen Campingplatz fuhren wir mit dem Auto einfach direkt rein und erkundeten den Platz. Wir trafen auf ein altes holländischen Pärchen, das uns schmunzelt zu winkte. Ein paar weitere Campingwägen standen herum, aber keine Leute in Sicht. Wir waren skeptisch, doch dann trafen wir tatsächlich auf den Besitzer. Ja, es gibt funktionierende Sanitäranlagen und sogar ein Restaurant das ein paar einheimische Gäste bekocht. Der einzige Hacken: es gibt kein Licht in der Nacht und das kann dann auch schon ziemlich gruselig werden, mit den vielen freilaufenden Hunden und den nicht ganz so normalen Touristen. Das tolle aber ist, ein winziger Strand befindet sich in 15min Gehweg entfernt und zur Abwechslung mal ganz ohne Wellen. Eine kleine Outdoorküche mit Grill versüßt einem dort definitiv das Campingleben und es ist einfach mal extrem aufregend, in einem unkonventionellen Campingplatz zu bleiben, der auf keiner einzigen Campingkarte auftaucht!portugal-roadtrip-camping-ingrina-algarve portugal-roadtrip-camping-ingrina portugal-roadtrip-algarve

 Wart ich auch schon mal in Portugal? Was sind eure Tipps, wo hat es euch am besten gefallen?

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8 comments so far.

8 Antworten zu “Portugal: 8 Tipps für einen Roadtrip an der südlichen Atlantikküste”

  1. Sophia sagt:

    Liebe Mira,
    ich habe mein Herz auch total an Portugal verloren. War letztes Jahr zum ersten Mal dort und einfach restlos begeistert. Deswegen fliege ich auch in drei Wochen gleich wieder hin 😉
    Leider nur für ein verlängertes Wochenende, aber besser als nichts! Wir wollen diesmal auch von Lissabon nach Sagres fahren. Dort bleiben wir allerdings nur eine Nacht, aber vielleicht können wir dennoch einen der schönen Nationalparks besuchen. Die Bilder sind nämlich wirklich super schön.
    Liebste Grüße
    Sophia
    http://miss-phiaselle.com/

    • Mira sagt:

      Liebe Sophia,
      Da beneide ich dich aber ganz schön! Würd auch gern demnächst mal wieder dort sein, leider fehlt mir dafür momentan die Zeit!
      Ein verlängertes Wochenende ist besser als gar keines und am besten ihr probiert einfach ein paar Seitenstraßen an der Westküste aus, da findet man die unglaublichsten und verlassensten Strände!
      Viel Spaß! Und genießt die Zeit!
      Alles Liebe,
      Mira

  2. *thea sagt:

    Danke, dass du mir diesen Link bei Facebook gepostet hast – wir wohnen direkt neben dem Parque Natural do Sudoeste Alentejano und ich freue mich jetzt umso mehr darauf! Genauso mit viel Natur und wenig Massentourismus habe ich mir das vorgestellt – und hoffe, dass ich doch auch bei den etwas weniger windigeren Badestellen fündig werde 😀 liebe grüße *thea

    • Mira sagt:

      Liebe Thea,
      hui, da bin ich jetzt aber doch etwas neidisch! 😉 Muss unbedingt bald wieder in die Gegend reisen. Es ist einfach so atemberaubend schön dort!
      Es kommt halt ganz aufs Wetter an, aber meistens ist es an der Atlantikküste doch eher windig mit bewegten Wellen. Aber da es ohnehin so viele versteckte Buchten gibt, werdet ihr bestimmt fündig!

      Viel Spaß und genießt die Reise,
      Mira

  3. ali sagt:

    Liebe Mira,

    ich möchte in Sommer ein Ganzes Monat lang ein Roadtrip durch Portugal machen . Bin dann alleine mit mein Sohn (13j) . Denkst du das ist vernünftig , wegen der Sicherheit ?

    • Mira sagt:

      Liebe Ali,
      ich denke jedes Land hat so seine Sonnen- und Schattenseiten, auch was die Sicherheit betrifft. So wie ich Portugal kennen gelernt habe, schien es mir aber doch ein sehr sicheres Land zu sein. Lissabon bei Nacht kann manchmal etwas „gefährlicher“ werden, wenn man die falschen Gassen benutzt. Aber gerade bei einem Roadtrip kann ich an keine Gelegenheit denken, wo man an solche Situationen kommen kann. Die meisten Ortschaften sind doch recht ruhig und verschlafen. Also ich denke so ein Roadtrip durch Portugal ist bestimmt eine tolle Erfahrung und ihr werdet bestimmt begeistert sein von Landschaft und Leuten!
      Alles Liebe und viel Spaß!
      Mira

  4. Traumhaft schöne Fotos von Portugal! Man möchte direkt hinreisen.

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