Als große Pyramiden Fans wollten wir uns das neue Weltwunder Chichén Itzá natürlich nicht entgehen lassen. Nach vielen Erzählungen von Einheimischen und anderen Backpackern wurden wir aber skeptisch und überlegten wie wir diesen Touristenmagneten am besten besuchen könnten. Fakt ist, dass Chichén Itzá einfach irgendwo im Nirgendwo liegt und deshalb die meisten Besucher mit Reisebussen aus Cancun oder Tulum anreisen. Es ist kein Geheimnis, dass diese Busse alle zur selben Zeit ihr Ziel erreichen und das noch dazu in der schlimmsten Mittagshitze. Wir benötigten einen Plan B.
Natürlich hatten wir keinen Bock auf Massentourismus und Abfertigung in der Mittagshitze. Wir bekamen tolle Tipps von anderen Backpackern und hatten nun den perfekten Plan geschmiedet!
Ich spreche hier aus eigener Erfahrung und diese Tipps sind wirklich Gold wert. Wir konnten gemütlich um 8 Uhr früh vor dem El Castilo unsere Selfies ohne andere Menschen im Hintergrund machen und um 12 Uhr, waren wir mit der ganzen Anlage durch. Als wir auf unser Colectivo warteten, kam ein Reisebus nach dem anderen an und die Touristen strömten in Massen zum Weltwunder. Wir waren zwar kaputt nach dem Vormittag, konnten aber noch gemütlich ein Nickerchen im Hostel machen und anschließend noch den Nachmittag ausklingen lassen. Chichén Itzá ist wahrlich eine tolle Sehenswürdigkeit. Zwar nicht zu vergleichen mit dem verwachsenen Palenque, das sich direkt im Dschungel befindet und auch nicht mit Teotihuacán das einfach so unglaublich mysteriös und bedrückend wirkt. Es hat aber seinen ganz eigenen Charme und sollte trotz großem Touristenandrang bei einer Reise durch Mexiko mit eingeplant werden!
Ursprünglich wollten wir auch einen Tagesausflug von Cancun nach Chichén Itzá machen. Wir ließen uns aber eines Besseren belehren und buchten kurzer Hand zwei Nächte in Valladolid, wo wir schließlich noch für eine weitere Nacht verlängerten, weil es uns so gut gefiel.
Das Hostal del Fraile war der perfekte Ort die Zeit zu verbringen. Wir wurden extrem herzlich spät nachts begrüßt, bekamen einen Stadtplan und alle möglichen Insider Tipps. Eine Gruppe junger Amerikaner feierten im Innenhof und empfingen uns mit billigen Tequilla und frischen Limetten. Was will man also mehr? Wir hatten uns eine 4er Dorm gebucht. Die ersten zwei Nächte teilten wir das Zimmer mit einem deutschen Pärchen und die letzte Nacht hatten wir das Zimmer sogar für uns alleine. Das Frühstück lässt zwar zu wünschen übrig und die Küche ist schon sehr schmutzig, aber darüber sahen wir hinweg, weil einfach das übrige Flair stimmte. Wir gingen dafür einfach öfter essen und lebten von Weißbrot, Avocado und Tomate.
Am ersten Tag waren wir schon früh unterwegs und reisten mit dem Colectivo von Valladolid nach Chichén Itzá. So eine Fahrt dauert eine Stunde und kostet nur ein war Pesos. Am restlichen Tag schlenderten wir durch die Stadt, besuchten die Stadtcenote und ich aß das beste Kokoswasserei, das ich je verspeisen durfte.
Am zweiten Tag schliefen wir lang aus und schließen uns dann am späten Nachmittag einer Radtour an, die vom Hostelbesitzer angeboten wurde. Das war die wohl beste Tour, die ich je gemacht hab. Victor, unser Guide, wusste einfach alles über die Stadt und die Bräuche der Maya. Wir besuchten eine Cenote, wo wir ganz alleine, ohne andere Besucher, schwimmen konnten. Es war herrlich. Er ging mit uns in eine Tequilla Distillerie, wo wir teuren Tequilla verkosten durften und anschließend noch in eine echt mexikanische Bar (mit Schwingtüre!), wo wir verschiedenste Tapas serviert bekamen.
Valladolid war mit seiner Gastfreundschaft, seinen wunderschönen einzigartigen Kolonialgebäuden und seiner Maya Tradition einfach einer der tollsten Städte, die ich in Mexiko besuchen durfte. Gerne wieder!
Liebe Mira!
In den Köpfen meines Lieblingsjungen und mir reift der Gedanke, Mexiko zu bereisen immer mehr…Deine Beiträge könnten nicht passender für uns sein!
Liebe Grüße
Sophie
http://www.lovelystereotypes.wordpress.com
Liebe Sophie,
das freut mich zu hören! Mexiko ist so ein tolles und vielfältiges Land, eine Reise dort hin ist mehr als lohnenswert! 🙂
Alles Liebe,
Mira