

ich hatte mir den Wochenendtrip nicht ausgesucht, sondern habe mich an einige Schulkollegen angehängt, die den Ausflug schon länger geplant hatten. Wäre es nach mir gegangen hätte dieser Kurzurlaub nämlich anders ausgesehen. Wir haben für die Anreise nicht etwa den Bus, sondern ein stinknormales Taxi genommen. Niemals wäre ich auf diese Idee gekommen, trotzdem war die Idee gar nicht so schlecht. Jeder von uns hat umgerechnet 10€ gezahlt, was für brasilianische Verhältnisse natürlich sehr teuer ist, aber für eine einstündige Autofahrt gern in kauf genommen wird. Geschlafen haben wir in einem normalen Apartment, das nicht weiter erwähnenswert ist. Trotzdem muss ich dazu sagen, wenn man einen Ausflug nach Praia do Forte plant, dass man früh genug ein Zimmer reservieren sollte. Der Ort war nämlich restlos ausgebucht am Wochenende.


Eines meiner absoluten Brasilien Highlights war definitiv der Nationalpark Chapada Diamantina. Ich hatte den Wochenendausflug mit einer Schulkollegin geplant. Wir haben uns zwei Tage vorher ein Busticket bei dem Rodoviaria (Busbahnhof) geholt für umgerechnet ca. 20€. 7 Stunden dauert die Fahrt nach Lençóis. Die Busse sind sehr gemütlich, nur leider auch sehr klimatisiert. Ich hatte immer meinen dicken Schlafsack dabei, um mich im Bus zuzudecken, so war die Busfahrt dann auch einigermaßen erträglich. Auch unser Hostel hatten wir im vorhinein gebucht. Wir entschieden uns für die Pousada dos Duendes, eines der tollsten Hostels in dem ich in Brasilien schlafen durfte. Die sehr einfachen Dorms wurden durch das zuvorkommende Personal, den tollen Innenhof mit Hängematten und das reichhaltige Frühstück wett gemacht.


Nachdem meine Freundin S. in Salvador gelandet war, hieß es für mich den Rucksack packen und aufzubrechen. Mein eigentliches nächstes Ziel wäre Porto Seguro gewesen, das wir schlussendlich aus Zeitmangel komplett aus unserer Route strichen. S. überredete mich aber zu erst nach Barra Grande zu fahren. Sie hatte nur den kleinen Absatz im Lonely Planet darüber gelesen und wollte dort unbedingt hin. Deshalb ging unserer weiterer Weg mit dem Schiff von Salvador nach Itaparica von wo wir einen Bus nach Camamu nahmen. Camamu ist ein kleines chaotisches, aber sehr herzliches Fischerdorf von wo aus Boote nach Barra Grande geführt werden. Wir kamen mit dem Bus leider so spät in Camamu an, dass wir noch einmal dort übernachten mussten. Direkt bei der Bushaltestelle gibt es das einzige Hostel des Dorfes, es ist leider etwas schäbig, aber für eine Nacht absolut ausreichend. Über den Überfahrtspreis sollte man auf jeden Fall verhandeln. Geht vor bis zum Hafen und lasst euch nicht von Leuten am Weg Tickets andrehen, die sind am teuersten. Wir sind leider auf den Trick reingefallen.


Mit dem Boot ging es schlussendlich wieder zurück nach Camamu, um dort den Bus nach Itacare zu nehmen. Von Itacare hatte ich in Salvador schon viel gehört. Andere Backpacker hatten es mir empfohlen oder wollten unbedingt dort hin. Da wir die vergangenen Tage in Barra Grande kein Internet hatten, konnten wir auch kein Hostel buchen. Also gingen wir auf gut Glück zu dem Hostel, das uns empfohlen wurder, leider war dieses jedoch ausgebucht und wir mussten auf das nächste ausweichen. Aber keine Sorge, Hostels gibt es in Itacare wie Sand am Meer. Von der Bushaltestelle einfach die paar Meter ins Zentrum spazieren und du wirst ein Hostel nach dem anderen finden. Wir waren schluss endlich im Che Legarto, welches sich als Glücksgriff erwies. Wir haben dort so viel tolle Menschen kennen gelernt und konnten auch keinen Abschied nehmen. Insgesamt blieben wir 5 Tage. Ein kleiner Rekord für uns, da wir sonst nie länger als drei Tage an einem Ort verweilten.
