by Mira – nachhaltig Leben und Genießen

8 Things to do in Ouro Preto

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Als Historikerin war für mich klar, wenn ich nach Brasilien zurück komme, muss ich mir Ouro Preto anschauen. Ich habe immer wieder so viel Tolles zu dieser Stadt gehört. Die ganze Stadt wurde unter UNESCO Weltkulturerbe gestellt, gilt als lebendige Studentenstadt und beherbergt neben unzählbaren Kirchen, auch noch Tonnen an Gold.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAEnde des 17. Jahrhunderts wurde in den Bergen von Minas Gerais nach langer Suche das ersehnte Gold gefunden, quasi das Eldorado Brasiliens. Es brauchte nicht lange bis sich dort in den Bergen Portugiesen ansiedelten, die mit sich eine Vielzahl an Sklaven aus Afrika brachten.  Im 18. Jahrhundert erlebte die Stadt, die damals noch Vila Rica genannt wurde, ihre Hochblüte. 11 Tonnen Gold wurde im Jahr von der portugiesischen Krone als Steuer erhoben. Ein großer Rest davon wurde in die sakrale Architektur gesteckt und findet sich heute noch in den außen eher schlicht gehaltenen Kirchen. Gegen Ende des Jahrhunderts wurde die Stadt ebenso wegen ihrer revolutionären Gedanken wichtig. Im Untergrund von Ouro Preto trafen sich damals Revolutionäre, die sich von dem Königreich Portugal abspalten wollten. Die Idee bezahlten sie mit ihrem Leben. Erst knappe 31 Jahre später kommt es zur Unabhängigkeit Brasiliens.

Was kann man also in dieser wunderbaren Stadt alles so tun? Nach fünf Tagen Aufenthalt habe ich mir ein gutes Bild davon machen können…

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1. Museu da Inconfidência

Wer sich nur ein bisschen für Geschichte interessiert, sollte in jenes Museum gehen, dass sich direkt am Praça Tiratentes befindet. 10RS kostet der Eintritt in das ehemalige Rathaus und wenn man es mit den Kirchen vergleicht, bei denen man denselben Eintritt zahlen muss, bekommt man hier wesentlich mehr für sein Geld. Neben indianischen Pfeil und Bogen, findet man in diesem Museum auch original Quellen der Revolution, Ketten und Foltergeräte für die Sklaverei, Maschinen für die Bewirtschaftung der Mienen und einiges zum portugiesischen Königshaus. Sehr erfrischend ist auch die englische Beschreibung der Ausstellungsstücken, so viel Luxus bekommt man in Brasilien kaum geboten.  Im zweiten Stock hat man noch dazu eine einmalige Aussicht über den gesamten Platz.

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2. Museu casa do Inconfidentes

Möchte man gerne was zu dem Leben der wohlhabenden Mineiras (Bewohner von Minas Gerais) wissen, sollte man sich das Haus der Revolutionären anschauen. Hier trafen sich die Anführer der Bewegung und einige davon lebten sogar dort. Das Haus ist etwas abgelegen oberhalb des Bahnhofs. Entweder man nimmt ein Taxi dort hin oder man geht einfach zu Fuß. Wir haben uns für Zweiteres entschieden und abgesehen davon, dass es sehr steil bergauf ging, war der Weg ganz gut zu bewältigen. Der Eintritt hier ist gratis und man bekommt sogar eine Führung dazu, leider nur auf Portugiesisch, aber mit Händen und Füßen schaffen die Guides hier sogar Touris die kein Wort portugiesisch verstehen etwas beizubringen. Zu sehen gibt es Räumlichkeiten aus dem 18. Jahrhundert und wunderschöne antike Möbel. Vom Garten aus hat man eine super Aussicht auf die ganze Stadt.

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3. Eine Zugfahrt nach Mariana – Trem da Vale

Die 4 km entfernte Stadt Mariana ist etwas kleiner als Ouro Preto und nicht ganz so gut erhalten, trotzdem lockt eine Zugfahrt in das Örtchen mit einer antiken Bahn sämtliche Touristen an. Die Bahn braucht für die kurze Strecke knapp eine Stunde bis ins Nachbarsörtchen. Für 40 RS (eine Fahrt) wird man aber mit einer unglaublicher tollen Aussicht belohnt. Man fährt an steilen Hängen entlang, bekommt Wasserfälle, alte Bahnhöfe und die von den Mienen geprägte Bergformation zu Gesicht. Wenn man sich etwas mehr Luxus gönnen möchte kann man für 60 RS auch die Panoramabahn buchen, die genauso antik ist. Für die Rückfahrt zahlt man übrigens nur die Hälfte, was ganz praktisch ist. Die Bahn fährt nur Freitag, Samstag, Sonntag und an Feiertagen zwei Mal in beide Richtungen. Wir sind Freitag um 10 Uhr früh nach Mariana gefahren und um 16 Uhr wieder retour. In Mariana ist die Sonne allerdings viel intensiver, da die Stadt viel weiter oben in den Bergen liegt, daher waren wir erst ganz schön geschafft von der Hitze und haben uns von einem schattigen Platz in den anderen gerafft. Ein kürzerer Aufenthalt ist bestimmt auch nicht verkehrt. Viel zu sehen (außer Kirchen) gibt es hier nämlich nicht.

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4. Minen besichtigen – Minas da Passagem

In Ouro Preto gibt es einige Minen die man easy besichtigen kann, sogar im Stadtzentrum. Wir haben und für eine sehr populäre Mine am halben Weg nach Mariana entschieden, die Minas da Passagem. Hinkommen tut man entweder mit dem Teracotta Bus oder mit dem Taxi. Wir haben uns dafür einen Guide genommen, der uns 70 RS plus Eintritt gekostet hat, das war etwas unnötig. Ein Taxi hätte gereicht. Die Minas da Passagem ist die größte für die Öffentlichkeit zugängliche Mine auf der ganzen Welt. Noch dazu fährt man mit einem original antiken Minenwagon in die Mine hinein. Die Technik funktioniert noch wie früher, ist ganz schön furcht einflößend, funktioniert aber einwandfrei. Für den Eintritt inklusive Guide, der kein Wort Englisch konnte, zahlt man hier auch 50 RS. Am Gelände kann man das Goldwaschen ausprobieren, ein kleines Museum besichtigen und sogar im Souvenirladen einige Schmuckstücke shoppen.

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5. Kirchen, Kirchen, Kirchen!

Wer etwas für Kirchen übrig hat, ist hier genau richtig. Ich kann meine Wenigkeit leider nicht zu einem Fan von sakraler Architektur zählen und war deshalb etwas überfordert mit dem Überangebot an Kirchen. Wir waren genau in zwei Kirchen drinnen. In der Igreja do Padre Faria, die älteste Kirche in ganz Ouro Preto und in der Igreja de São Jose. Beide können meiner Meinung nach nicht mit italienischer sakraler Kunst mithalten, die Schnitzereien sind nicht so filigran und auch nicht so detailliert. Trotzdem protzen die Häuser ganz schön mit Gold und können somit echt überwältigend sein. Für jede Kirche muss man leider Eintritt zahlen. Der Preis liegt zwischen 5 und 10 RS. Dafür wird allerdings meist ein zusätzlich kleiner Ausstellungsraum geboten.

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6. Natur und Wasserfälle bestaunen – Cachoeira das Andorinhas

Der Cachoeira das Androinhas ist ein echter Geheimtipp in Ouro Preto. Am Wochenende kommen hier viele Familien aus der Gegend her, um sich in dem tollen Wasserfall abzukühlen und etwas in der Sonne zu liegen. Touristen finden hier kaum hin, nur ein paar kommen mit der Reiseagentur um sich von dem Felsen direkt in den Wasserfall abseilen zu lassen. Die Anfahrt erweist sich etwas schwierig, entweder man nimmt einen Teracotta Bus und geht dann den kurzen Wanderweg ca. 20 min bergab zu dem Naturspektakel, oder man lässt sich mit einem Taxi direkt hin bringen. Wir hatten das Glück, dass uns unser Hotelbesitzer spontan eine Mitfahrgelegenheit dort hin anbot, von ihm kam auch der Tipp. Oben bei der Bushaltestelle gibt es übrigens auch ein kleines Restaurant mit super guter, aber deftiger Hausmannskost. Der Wasserfall beginnt erst oben recht Flach, und je weiter man runter am Wasser entlang spaziert, desto steiler fließt er bergab. Zu guter Letzt, kann man in eine Steinhöhle hinein gehen, wo der Wasserfall seine maximale Stärke erreicht. Nicht auf Wasser und Snacks vergessen, Bars und Supermärkte sucht man hier vergeblich.

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7. In einem minerischem Haus schlafen

Okay es ist fast unmöglich nicht in einem der zuckersüßen Häuser zu übernachten, denn in ganz Ouro Preto gibt es eigentlich kaum neue Gebäude. Wenn man Glück hat, ist das Hotel, das außen schon so zuckersüß aussieht, auch innen ein traditionelles minerisches Wohnhaus. Unser Hotel das „Chico Preto“ war zwar nicht im Stadtzentrum, dafür war es wirklich einzigartig, richtig familiär und auf jeden Fall einen Besuch wert. Es war geschmackvoll mit alten Möbeln eingerichtet, hatte sogar noch einen minerischen alten Kachelofen, auf dem wir eingeladen wurden zu kochen (wir verzichteten aber). Ein großer Tisch lädt in der Früh ein mit allen anderen Gästen gemeinsam zu Frühstücken und der Hotelbesitzer Marcelo war ständig um unser Wohl bemüht. Für jeden der es gern gemütlich und familiär mag ist das die richtige Unterkunft!

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8. Einfach nur schlendern und genießen!

Wir waren ganze fünf Tage in Ouro Preto und langweilig ist uns eigentlich nie geworden. Die sportliche Beschäftigung erledigt sich wie von selbst, denn die Straßen gehen steil bergauf und natürlich dann wieder bergab. Nach dem ersten Tag hat man sich dann recht gut an die Hänge gewöhnt und die Oberschenkel arbeiten schon wie von selbst mit. In Ouro Preto habe ich das Schlendern wirklich am meisten genossen, man entdeckt jeden Tag neue Gassen, mit Geschäften oder Restaurants, alle Häuser sind so überwältigend schön und doch unterscheidet sich jedes vom anderen. Zum Fotografieren ist die Stadt eine reine Oase.

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Ganz Allgemein…

Von Rio de Janeiro kommt man übrigens mit dem Busunternehmen Util innerhalb von 7 Stunden nach Ouro Preto. Man kann entweder den Übernachtbus nehmen für knappe 130 RS oder den Tagesbus für 80 RS. Wir haben beides ausprobiert und es lohnt sich schon, wenn man einmal bei Tageslicht fährt um auch die Strecke sehen zu können. Die Stadt ist im Gegensatz zu allen großen brasilianischen Städten extrem sicher, die teure DSLR kann also ohne Sorge ruhig ausgepackt werden und auch nachts kann man noch alleine ins Hotel spazieren. Vor Ort kommt man eigentlich super gut zu Fuß zu Recht. Von einem Ende der Stadt bis ans Andere reichen 20 RS für eine Taxi fahrt. Das große Manko in der Stadt; Englisch spricht hier leider trotzdem kaum jemand. Gerade bei den Touristeninformationen ist das dann schon etwas endtäuschend. Ich bin dann prompt überall als „Interpreter“ eingesetzt worden und habe brav alles ins Deutsche übersetzt was ich verstanden habe. Auch eine Herausforderung, wenn man nicht mal selbst hervorragend mit der Sprache zurechtkommt.

Wart ihr schon mal in Ouro Preto? Was habt ihr für Tipps übrig?

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