Rückt Fair Fashion und Vintage Kleidung immer mehr in den Mainstream? Darüber mache ich mir in letzter Zeit öfters Gedanken. Und tatsächlich steigt bei Diskussionen die Toleranz gegenüber fair produzierter Kleidung und jener aus zweiter Hand. Das war tatsächlich nicht immer so. Denn lang ist es nicht her, dass ich mich für meine Entscheidung keine fast fashion mehr zu konsumieren noch rechtfertigen musste. Und dann heißt es aber wieder, faire Kleidung soll gar nicht kommerzialisiert werden. Wie jetzt?
Genauso wie bei den Diskussionen zwischen Vegetariern und Fleischessern, entfachte das Thema „Fast-Fashion-Boykott“ zu Beginn nicht etwa anregende Gespräche, sondern uferte meist in einen Rechtfertigungs-Monolog meines Gegenüber aus. Die Contras beinhalteten hauptsächlich:
So oft ich auch versucht habe dagegen zu argumentieren, meine Gegenüber blieben standhaft. Es ähnelte fast einer Verbissenheit… In den letzten drei Jahren hat sich aber einiges getan. Nicht nur die Auswahl an fair produzierter Kleidung ist größer geworden, sondern auch mehr und mehr Menschen legen Wert auf die Qualität und die Produktionsweise ihres gekauften Kleidungsstücks. Große Marken versuchen auf den Trend aufzuspringen und schmeißen haufenweise „concious collections“ und „green labels“ um ein paar Euro mehr auf ihren Warentisch. Aber Vorsicht, nicht alles was glänzt ist gold – oder besser gesagt grün! Auch wenn Modeketten einen Teil ihrer Kollektion mit Bio-Baumwolle ausstatten, verdienen jene Marken noch immer ihr Geld mit „schneller Kleidung“, die immer noch unter miserablen Umständen und mit zum Teil toxischen Materialien erzeugt wurden. Während sich einige Modeketten versuchen ihr Erscheinungsbild mit dem Trend von fairer Mode rein zu waschen, gibt es mittlerweile großartige fair fashion Labels auf die man zu 100% vertrauen kann.
Einige dieser Marken haben sich mittlerweile bei mir als richtige Fair-Fashion-Lieblinge etabliert. Ein angemessener Preis muss für so ein Kleidungsstück schon bezahlt werden, aber trotzdem sollte man keinen Kredit dafür auf nehmen müssen. So findet man mittlerweile in einigen Läden in Wien, zum Beispiel auch bei Peek & Cloppenburg die Marke Armedangels. Bei der man für einen fairen Preis, wunderschönes modisches Design bekommt. Daher gibt’s auch keine Ausreden mehr auf fast fashion zurück zu greifen. Und bedenke immer – weniger ist mehr. Kein Mensch braucht 10 neue Shirts im Monat. Auch mein geliebtes Armedangels Streifenshirt trage ich seit bereits drei Jahren – tatsächlich war es mein erstes Fair-Fashion-Piece.
Shirt von Armedangels (aus Bio-Baumwolle und fair produziert) // Leinenhose, Sonnenbrille und Tasche ist Vintage // Sandalen von Birkenstock
Faire Mode darf meiner Meinung nach also ruhig zum Trend werden, solang der Begriff nicht dazu dient, das Image eines herkömmlichen Mode-Discounter aufzufrischen. Faire Mode kann auch niemals für wenige Euros verkauft werden. Solang wir wollen, dass die NäherInnen fair entlohnt werden, müssen auch wir gewillt sein, einen fairen Preis zu zahlen. Dafür kauft man dann eben ein einziges neues Streifenshirt in drei Jahren. Wie ihr seht – das reicht auch alle mal! Einige mehr faire Labels findet ihr zum Beispiel bei DariaDaria oder bei Justine kept calm and went vegan.
Wie steht ihr zu dem Thema Fair Fashion und Kommerzialisierung? Ein Trend mit Sinn oder doch Unsinn?
*Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Peek & Cloppenburg entstanden
Ein sehr cooler Look! Ich muss zugeben, dass ich bei nachhaltiger Mode immer noch zuerst an irgendwelche Kartfoffelsack-artigen Kleidungsstücke denken muss… Gut, dass du das Gegenteil bewiesen hast! 😀
Liebe Melanie,
vielen Dank für die lieben Worte!
Nachhaltige Mode kann so viel mehr als der „Kartoffelsack-Look“. 😉
Mittlerweile gibts so viel Auswahl und so viel moderne und hübsche Labels!
Alles Liebe,
Mira